12.05.2016
Pflanzen stärker, gesünder und schneller wachsen lassen. Das war Ziel der langjährigen Forschungsarbeit von Einzelunternehmer Walter Pötscher aus Schiedlberg bei Steyr. Er entwickelte eine neuartige Segmentierung mit Lamellen im Inneren von Blumentöpfen, die sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Das bestätigten auch die Forschungseinrichtung Schönbrunn sowie die Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Unterstützt und gefördert wurde das Projekt durch TIM – Technologie- und Innovations-Management der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria sowie einem Innovationsscheck der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
Weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel
Große Erfolge verspricht sich Walter Pötscher vor allem bei typischen „Urban Gardening“-Projekten (Dachterrassen, Flachdächer, Balkone, öffentliche Plätze, vertikalbegrünte Wände etc.). Denn diese Orte sind für das Wachstum oft hemmend: Manche sind besonders trocken, andere schattig oder zu sonnig situiert, die Pflege ist meist sehr gering und selten fachkundig. Das ist auch der Grund, warum bei diesen Pflanzen das Wurzelbild und die Sensibilität anders sind, als bei jenen in freier Natur. Die Wurzel ist das Herzstück für das Wachstum der Pflanze. Auch in der industriellen Pflanzenproduktion, beispielsweise in Baumschulen und Gärtnereien, kann die neue Pflanzenschale von Vorteil sein. Trotz weniger Dünger, Pflanzenschutzmittel und Wasser würde sich die Pflanze schneller entwickeln, auch die Ausfälle würden sinken, was Kosten spart.
Einfach genial, genial einfach.
Walter Pötscher forschte mit eigenen Keramikschalen und fand nach wenigen Monaten heraus, dass Stege und Lamellen am Schalenrand das Wurzelbild wesentlich beeinflussen. Typische, unproduktive Langwurzeln blieben aus, stattdessen wuchsen feine kurze Haarwurzeln, die Pflanzen schneller und gesünder wachsen lassen und resistenter gegenüber Umwelteinflüssen machen. Das wirkt sich auch auf Blätter und Rinde aus. Seine Idee ließ sich Walter Pötscher patentieren und in Österreich sowie Deutschland schützen. Mit oberösterreichischen Partnerunternehmen ist angedacht, spätestens ab 2017 die Schalen aus Kunststoff herzustellen und weltweit in großen Mengen zu vertreiben. www.bonsaischalen.at
Forschungskooperationen beschleunigen innovative Lösung
TIM-Projektmanager Roland Nöbauer konnte durch die Vermittlung geeigneter Forschungspartner sowie passende Förderprogramme und deren Beantragung viel zur erfolgreichen Produktentwicklung und der langfristigen Technologie-Kooperationen zwischen Walter Pötscher und den Einrichtungen beitragen.
Über TIM – das Technologie- und Innovationsmanagement
TIM ist die neutrale Technologieberatungsinitiative des Landes OÖ sowie der WKO Oberösterreich und wird von der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria und der WKO Oberösterreich angeboten. Die TIM-Berater sind Begleiter, Vermittler und Partner von KMU bei der Umsetzung ihrer F&E-Projekte. Im Mittelpunkt stehen eine umfangreiche, kostenlose Beratung und Begleitung bei technischen Entwicklungsprojekten oberösterreichischer Unternehmen. Das reicht von der Ideenphase bis hin zur Umsetzung im Betrieb. Dabei suchen die TIM-Berater die geeigneten Experten, überprüfen das geplante Projekt auf Übereinstimmung mit den relevanten Technologietransferförderungen bzw. -finanzierungen. Darüber hinaus recherchieren sie projektbezogen den Stand der Technik und erstellen einen Status Quo für das Unternehmen. Bis dato wurden rund 900 Projekte unterstützt und erfolgreich abgeschlossen. www.tim.at