19.04.2018
Wissen, wie es im Innern eines Bauteils aussieht, vor allem nachdem das Material einem Fertigungsprozess (z.B Schweißen, Beschichten, Härten) unterworfen war, ist eine der großen Herausforderungen. Haben sich etwa die Materialeigenschaften verändert – und wenn wie und wie sehr? Das im Detail zu messen und gleichsam in ein Bauteil hineinzusehen, dafür werden Mikrozugproben entwickelt und immer mehr verfeinert.
Konkret, müssen Mikrozugproben mit einem Durchmesser bis zu 80ym (entspricht einem menschlichen Haar) herstell- und prüfbar sein. Der Spezialist, das Unternehmen Rathmayr microsample muss bei der Probenherstellung drei Herausforderungen meistern:
1. Prüfkörper in dieser Dimension müssen engste Toleranz erfüllen, da bereits minimalste Querschnittsveränderungen eine signifikante Verfälschung der Zugversuchsergebnisse bedingen.
2. Oberflächenschädigungen müssen vermieden werden, weil nur exzellente Oberflächenqualitäten keine Versuchsverfälschung garantieren.
3. Das Material darf durch den Herstellvorgang nicht verändert werden.
Erfolgreiche Kooperation mit dem Institut für Materialwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaft / Montanuniversität Leoben
In einem von FFG und Land OÖ geförderten zweijährigem Projekt wurde eine neue Maschine entwickelt. Die Maschine schleift mit einer Geschwindigkeit von einem tausendstel Millimeter pro Sekunde die komplett runden Proben. Dass sich die Arbeit gelohnt hat, zeigt das Interesse von namhaften Konzernen. Wöchentlich kommen Unternehmen aus der Automobilzuliefer- und Elektronikindustrie zum Einzelunternehmer Georg Rathmayr - microsample, um mehr über die lokale Belastbarkeit von Bauteilen zu erfahren. Ebenso fand die Innovation öffentliche Anerkennung. Das Unternehmen wurde beim OÖ Handwerkspreis 2017 in der Kategorie Technik & Design mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
https://www.wko.at/branchen/ooe/gewerbe-handwerk/Broschuere-Handwerkspreis-2017.pdf
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